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Qualifikation und Werdegang

Nach dem Abitur 2009 studierte ich Medizin an der Universität zu Köln im Modellstudiengang mit früher klinischer Ausrichtung und Praxisorientierung. Während des Studiums durfte ich während mehrerer Auslandspraktika, unter anderem in Bangladesch, Frankreich und Japan, Einblicke gewinnen in andere Kulturen, Systeme und aussergewöhnliche Menschen kennenlernen. Diese Begegnungen prägen mein Wesen und meine Arbeit bis heute.

Nach dem Studium trat ich meine erste Stelle als Assistenzärztin in der Klinik Sonnenhof in Ganterschwil an, wo ich auf der Jugend-Therapiestation viel lernte über ausgeprägte psychische Probleme bei jungen Menschen, deren Diagnostik und Behandlung. Die Arbeit im interdisziplinären Team war dabei äusserst lehrreich und bereichernd.

Im Anschluss daran arbeitete ich ein Jahr bei den KJPD St.Gallen und führte während dieser Zeit sehr viele ambulante Abklärungen, Kriseninterventionen und Psychotherapien durch.

Parallel zu meiner beruflichen Tätigkeit absolvierte ich von 2018 bis 2021 die Therapieausbildung im Bereich Psychoanalytisch-systemische Psychotherapie mit Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Familien am Institut KJF Luzern.

Im Rahmen der Facharztausbildung durchlief ich ein Fremdjahr in der Erwachsenenpsychiatrie bei der PSGN am Standort St.Gallen auf der Kriseninterventionsstation. Die Arbeit mit erwachsenen Patienten aller Altersgruppen erweiterte meinen Horizont und erlaubt mir in meiner jetzigen Arbeit mit den Familien einen raschen Perspektivwechsel und die Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten. Gleichzeitig ermöglicht es mir die Begleitung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen beim Erwachsenenwerden auch in den ersten Jahren über diese Altersgrenze hinaus.

Im Anschluss daran trat ich 2019 meine erste Oberarztstelle an der Klinik Sonnenhof an und leitete dort knapp 2 Jahre lang die Therapiestation für Jugendliche. In dieser Zeit vernetzte ich mich weiter mit Fachpersonen im Kanton St.Gallen, legte dabei auch grossen Wert auf eine nachhaltige Wiedereingliederung der Patienten in das ambulante Setting.

Im Jahr 2022 nahm ich als Oberärztin bei den KJPD Thurgau als Leitung der Zweigstelle Romanshorn eine neue Herausforderung an und lernte dabei weitere neue Behandlungs- und Sichtweisen kennen, die ich in meine Arbeitshaltung integrierte.

Im selben Jahr erwarb ich den Facharzttitel als Kinder- und Jugendpsychiaterin.

Im Herbst 2022 kam meine Tochter zur Welt. Ihr und ihrem Bruder, der 2024 zur Welt kam, widmete ich die nächsten Jahre meines Lebens, bis ich im Januar 2025 meine eigene Praxis in St. Gallen eröffnete. Seitdem lasse ich all mein Fachwissen, meine persönlichen Erfahrungen als Familienmensch und meine Leidenschaft für das therapeutische Arbeiten einfliessen in die Zusammenarbeit mit jungen Menschen und ihren Familien. Dies tue ich mit grosser Freude, Begeisterung und Neugier.

 

Arbeitsweise

Die Methode meiner therapeutischen Ausrichtung verbindet psychoanalytische und systemische Ansätze.

Im psychoanalytisch-systemischen Verständnis spielen zwischenmenschliche Begegnungen und Beziehungen sowohl in der Entwicklung der menschlichen Psyche, ihrer Ressourcen und ihrer Störungen wie auch in der therapeutischen Behandlung die zentrale Rolle.

Das bedeutet, dass Krankheitssymptome als Folge von aktuellen Konflikten in Beziehungen und/oder von nicht bewältigten Beziehungserfahrungen und Konflikten aus früheren Lebensphasen betrachtet werden.

Ziel der Behandlung ist es, die zugrundeliegenden unbewussten Verhaltensmuster und negativen Glaubenssätze zu erkennen, bewusst zu machen und sich mit diesen auseinanderzusetzen, um Veränderungen im Erleben und Verhalten zu erreichen.

Dabei geht der relationale Therapieansatz davon aus, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung nicht nur in der behandelten Person selbst liegt, sondern auch in seinem familiären und sozialen Umfeld zu finden ist, wo diese Beziehungserfahrungen gemacht werden.

Systemische Therapie ist an Beziehungsprozessen der Personen interessiert, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt und daher auch für Veränderungs- und Lösungsprozesse von Bedeutung sind.

Aus diesem Grund liegt ein strategischer Schwerpunkt meiner Arbeit in der Familien- und Elternarbeit.

Hannah Bonnie
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